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Berichte

Viva la Brenta

25.07.2018 19:39

eine Bergtour der Extraklasse!!

„Viva la Brenta“ - in fünf Tagen durch die Brenta – das war das Motto der diesjährigen Mehrtagestour, ein Highlight im Programm der Sektion.

Die Dolomiten gehören zu den schönsten Bergen der Welt, das ist weithin bekannt. Das einige Felsformationen aber derart faszinierend sind, dass es einem die Sprache verschlägt, haut selbst den stärksten Bergsteiger um!

Am Mittwoch, 25.Juli, starten wir, 18 erwartungsvolle Alpinisten, um 6:00 Uhr am Seeweiher in Weißenburg und erreichen gegen 13:30 Uhr den Ausgangspunkt Madonna di Campiglio (1650 m) - ein weit über die Grenzen hinaus bekannter Skiort.

Der Aufstieg durch das Skigebiet zum „Monte Spinale“ auf 2100 m ist zwar etwas monoton, belohnt uns aber mit den ersten beeindruckenden Blicken in die Brenta. Nach einer kurzen Rast geht es weiter und wir kommen nach 3,5 Stunden an unserem ersten Stützpunkt „Rifugio Graffer (2261 m)“ an. Bei tollem Wetter und einem herrlichen Panorama mit Blick zum Adamello, Presanella und Cevedale genießen wird den Abend.

Tag 2, Donnerstag, 26. Juli

Die ersten 200 Hm bringen uns auf 2440 m, zum „Groste Pass“. Hier wechseln wir von der West- auf die Ostseite der Brentagruppe. Auf einem herrlich angelegten Wanderweg steigen wir ab bis zur „Malga Spora (1850 m)“, eine sehr idyllisch gelegene Privatalm. Wir rasten ausgiebig auf dieser Hochebene, weil wir im Anschluss weitere 300 Hm zum „Passo del Clamer (2165 m)“ aufsteigen müssen. Oben angekommen werden wir von atemberaubenden Dolomitenwänden begrüßt, die uns genau gegenüberstehen und 500 bis 700 Meter senkrecht in den Himmel ragen. Der recht anspruchsvolle Abstieg durch die „Vallazza“ Rinne erfordert nochmals hohe Konzentration und absolute Trittsicherheit, ehe wir gegen 16:00 Uhr die „Rifugio Croz dell’Altissimo (1430 m)“ erreichen.

Hier sind wir ganz unter uns, denn die Privathütte verfügt lediglich über 18 Schlafplätze. Das ist wie für uns geschaffen!

Vor dem Haus leisten uns zwei junge Füchse Gesellschaft und spekulieren auf Essensreste.

Tag 3, Freitag, 27. Juli

„Heute stoßen wir in das Herz der Brenta vor!“ So werden wir von Tourenleiter Ralf motiviert, weil er weiß, dass mehr als 1000 Hm Aufstieg vor uns liegen.

Bei besten Bedingungen (die Sonne versteckt sich hinter einigen Wolken) machen wir uns um ca. 7:45 Uhr auf den Weg zur „Pedrotti Hütte (2491 m)“. Diese Schutzhütte stellt den zentralen Stützpunkt für zahlreiche Kletter- und Klettersteigtouren in der Brenta dar. Sie liegt wunderschön auf einer Felsplattform, umringt von majestätisch aufragenden Steilwänden, die jedes Bergsteigerherz höherschlagen lassen! Nicht nur das! Auch der Kuchen und die Krapfen sind ein Gedicht (mmmmhh!!). Um 12:30 Uhr brechen wir wieder auf. Der weitere Tourenverlauf führt uns in ständigem Auf und Ab nochmals ca. 600 Hm über den sog. „Sentiero Palmieri“ in 3,5 Stunden zur „Rifugio Silvio Agostini (2410 m)“. Diese Berghütte liegt im Talschluss des „Val d’Ambiez“, eingebettet in schroffen Felswänden und lässt keine Wünsche offen. Erstaunlicherweise sind wir wieder die einzigen Gäste. Keiner von uns hat etwas dagegen

Tag 4, Samstag, 28. Juli

Auf einen herrlichen Hüttenabend folgt ein ebenso traumhafter Morgen mit Sonnenaufgang. Pünktlich um 7:15 Uhr setzen wir unsere Reise fort. Die ersten 3 Stunden kennen wir bereits, denn wir marschieren den gleichen Weg zur „Pedrotti Hütte“ zurück. Da es am Vortag aber gelegentlich geregnet hat und teils bewölkt war, bietet sich heute ein rundum herrlicher Blick. Unten im Tal hängen dicke Nebelschwaden, die sich, sobald sie in die Sonne hochziehen, im Nichts auflösen. Eine traumhafte Bergstimmung herrscht in der Umgebung und lässt den Weg in ganz anderer Charakteristik erscheinen.

Nur ca. 20 Minuten von der „Pedrotti“ entfernt befindet sich die „Bocca di Brenta (2550 m)“. Dieses Joch stellt den höchsten Punkt der gesamten Tour dar und ist zugleich der Übergang vom „Val di Ceda“ auf der Südseite ins „Val di Brenta Alta“, nördlich gelegen. Wir bewegen uns nun genau zwischen den beiden Hauptgipfeln des Gebirgsstockes. Einerseits dominiert der „Cima Tosa (3173 m)“ das Panorama, andererseits ragt der „Cima Brenta (3151 m)“ in den Himmel, zwei der südlichsten 3000er der Alpen. Und wie es sich für ein Hochgebirge gehört, stehen wir auch schon vor einem großen Altschneefeld. Zu unserem Glück ist es, wegen der hohen Temperaturen, nicht hart gefroren und lässt sich relativ gut begehen bzw. abfahren. Jetzt jagt eine Herausforderung die nächste. Es folgt eine seilversicherte Steilstufe mit sehr regem Gegenverkehr (es kommt uns ein ganzes Jugendzeltlager entgegen), ehe das nächste Schneefeld auf uns wartet. Nach all diesen spannenden Ereignissen stehen wir ca. eine Stunde später an der völlig überlaufenen „Brentei Hütte (2182 m)“. Hier herrscht definitiv zu viel Trubel. War es die letzten Tage doch so schön ruhig gewesen, hat man nun den Eindruck, im Landesinneren wurde irgendwo ein großes Tor geöffnet und alle Italiener sind nun in der Brenta unterwegs! Wir flüchten also sofort. Außerdem haben wir nochmals 2,5 Stunden zu unserem letzten Etappenziel, dem „Rifugio Tuckett e Sella (2372 m)“ vor uns. Der Weg dorthin nennt sich „Galeria Bogani“ und macht seinem Namen alle Ehre. Sehr kurzweilig auf Bändern mit Seilsicherung und auch durch einen Tunnel führt uns der Steig 200 Hm talwärts. Nun schließt sich langsam der Kreis. Ab und zu können wir schon wieder das Skigebiet sehen und auch die Hotels von Madonna di Campiglio kommen zum Vorschein.

Wir beobachten mit zunehmender Beunruhigung einen Wetterumschwung, der vom „Adamello“ zu uns herüberzieht. Ein Teil der Gruppe schafft die letzten 300 Hm Aufstieg zur Hütte noch im Trockenen, während der Rest vor einem Gewitter davonläuft. Aber auch diese Herausforderung meistern wir mit Bravour und so feiern wir alle zusammen in der völlig ausgebuchten Hütte einen lautstarken Abschlussabend.

Tag 5, Sonntag, 29.Juli

Glücklicherweise hat sich das Wetter schon am Vorabend wieder beruhigt und die Sonne strahlt mit all ihrer Kraft auf die herrliche Bergwelt. Leider müssen wir heute absteigen. Doch auch dieser Weg entpuppt sich als bergsteigerischer Leckerbissen. Es handelt sich um einen sehr schön angelegten Steig, der, entlang eines Baches, immer wieder über kleine Stege und Brücken führt und somit die rauschenden Wasserfälle überwindet. Für manche DAV‘ler ist es der schönste Abstieg, den sie jemals gemacht haben. Nach ca. 4 Stunden und 700 Hm erreichen wir Madonna.

Zum Abschluss haben wir uns noch eine sehr leckere Pizza verdient.

Wir ziehen Resümee und stellen fest, der „Dolomiti Brenta Trek“ hat das Prädikat „perfekt“ verdient. Alle sind ausnahmslos begeistert von der Schönheit der Brenta-Dolomiten. Um 14:00 Uhr begeben wir uns mit unseren beiden Bussen auf die 6,5 stündige Heimreise nach Weißenburg.

Fazit des Tourenleiters:
Ich bedanke mich nochmal herzlich bei allen Teilnehmern. Denn nur wenn ein Team so toll funktioniert, wie es mit euch der Fall war, kann so eine Tour zum unvergesslichen Erlebnis werden. Und das war es mit Sicherheit.

Ciao, bis nächstes Jahr!

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